Steinbruch "Juchem" im Fischbachtal
|
|
Fährt man etwa 3 km auf der Straße von Fischbach nach Niederwörresbach,
so erreicht man rechterhand den Steinbruch "Juchem". Er ist der zur Zeit
einzige Steinbruch, in dem regelmäßig gute Funde gemacht werden
können!
Dieser Bruch ist an Wochenenden ein wahres Mekka für Mineraliensammler.
Wenn man direkt nach Feierabend eintrifft, kann man lange Kolonnen von
Sammlern beobachten, die sich in den Bruch hineinschlängeln. Die besten
Fundmöglichketen sind momentan im hinteren Teil des Bruches. Hier
wird auch noch Basalt gebrochen und es steht somit immer wieder frisches
Gestein an.
Im Laufe des Jahres war der Bruch zeitweise für Sammler
gar nicht zugänglich, weil sich angeblich Unfälle mit Todesfolge
ereignet haben (mehr dazu im neuen Extra-LAPIS über Achat!). Aber
seit Ende Sommer ist der Bruch wieder zugänglich. Allerdings muss
man DM 10,- berappen, die für die Finanzierung einer Aufsichtsperson
benötigt werden. Zusätzlich ist ein Helm PLICHT !!! Dieser kann
aber in der alten Achatschleife vor dem Bruch geliehen werden. Dort kann
man auch seine Funde schneiden und schleifen lassen.
Die "Eintrittszeiten" sind:
Samstag von 12.00 - 17.00
Sonntag von 10.00 - 17.00 (Zeiten
ohne Gewähr)
ACHTUNG: In letzter Zeit haben
sich die Zeiten geändert (Freitags geschlossen). Ich veröffentliche
immer neue Zeiten, wenn ich sie höre, da ich aber in München
doch einige Kilometer vom Juchem entfernt bin, kann ich für die Aktualität
nicht garantieren. Ich hoffe, niemand steht/stand wegen mir vor verschlossenen
Toren. Falls doch: SORRY :-(
Man kann beim Sammeln zwischen zwei Varianten wählen. Zum einen kann man die
Geröllhalden absuchen (Vorsicht, die anderen Sammler sind nicht unbedingt
vorsichtig und ein halber Kubikmeter Stein vor die Füße ist
als unbedingtes Zeichen zu werten, sich doch bitte zu entfernen ;-). Die
andere Möglichkeit besteht nun im "Abbau" von Gestein mit Brechstangen.
Da ich mich auf erstere Methode beschränkt habe, sind die Funde vielleicht
nicht ganz so gut, wie sie sein könnten, aber trotzdem habe ich einige
interessante Stücke mit nach Hause gebracht:
Zum einen findet man natürlich Achatknollen,
die erst nach dem Aufschneiden und Polieren ihre ganze Pracht entfalten.
Zum anderen gibt es Drusen, die hauptsächlich Quarzkristalle
enthalten (oft auch mit anderen Mineralien verwachsen, wie z.B. Calcit).
Hier gibt es zwei Arten: Zum einen die hohlen Drusen und die ganz zugewachsenen
Drusen. Die zweiteren werden von den meisten Sammlern liegen gelassen.
Trotzdem haben auch sie ihren Reiz. Ich habe zum Beispiel (mehr aus Spaß)
eine Knolle (Länge = 25 cm, Breite = 10 cm) mitgebracht, die zur Gänze
aus Quarz besteht !
Oft sind die Knollen schon zur Verwitterung übergegangen. Dabei
werden Sie "kaolinisiert" und der Achat
verwandelt sich in ein sprödes, weiches, weißes Material (eben
Kaolin).
hier einige Bilder:
polierte Achatknolle, Eigenfund 1999 (Bildbreite ~ 6 cm)
|
polierte Achatscheibe, Eigenfund 1999 (Bildbreite ~ 9 cm)
|
ein Blick in den Bruch bei Abendsonne, 1999
|
dieser Achat ist bereits teilweise kaolinisiert
Eigenfund 1999, Bildbreite ~ 6 cm
|
|
|
Literatur:
[1]: Verbandsgemeinde Herrstein (Hrsg.) (o.J.):Wanderkarte
Deutsche Edelsteinstraße. Maßstab 1:25000. Neumagen-Dhron:
Bastian-Druck GmbH.
[2]: Wittern, Artur, "Taschenbuch der Mineral-Fundstellen
Mitteleuropas: Deutschland Teil 1", Bode-Verlag, Haltern 1990/1994
[3]: Weiß Stefan, "Mineralfundstellen Atlas
Deutschland West", Christian Weise Verlag, München, 1990, ISBN:
3-921656-16-8
|