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Tiefengesteine

Tiefengesteine entstehen, wie der Name sagt, durch die Erstarrung (Kristallisation) einer Schmelze in großer Tiefe. Diese Schmelze ist das Magma des oberen Erdmantels. Durch die Abkühlung dieses Magmas wird die Erstarrung ausgelöst.

Das Magma dringt in Spalten, Störstellen, Falten oder andere Hohlräume in der festen Erdkruste ein, in denen es ungestört abkühlen und zu Gesteinen erstarren kann (siehe Zeichnung rechts oben). Diesen Vorgang nennt man Intrusion, weshalb solche Gesteine auch Intrusionsgesteine, oder Intrusiva genannt werden. Diese Gesteinsmassen kommen danach durch Verschiebungen in der Erdkruste (z.B. Gebirgsauffaltungen ...) an die Oberfläche.

Welche Gesteine sich bilden hängt hauptsächlich von der chemischen Zusammensetzung des Magmas ab, die von Ort zu Ort verschieden sein kann. Einer der Hauptparameter des Magmas, der zur Klassifizierung verwendet wird, ist der Gehalt an Siliziumoxid (SiO2). Eine Besonderheit bilden die Foidgesteine. Hierbei war im Magma zwar genug Kalium, Calcium und Natrium vorhanden, um Feldspäte zu bilden, es fehlte aber an SiO2. Somit bildeten sich aus den vorhandenen Elementen keine Feldspäte sondern Foide, wie Nephelin, Cancrinit und Sodalit. Man unterscheidet so fünf verschiedene Magma-Sorten:
 

Chemismus (des Magmas) SiO2-Gehalt gebildete Gesteine
I sauer (Granit-Magma)
70 %
Granit (Alkalifeldspat, Plagioklas, Biotit, Quarz)
II intermediär (Syenit- und Diorit-Magma) 
~ 60 %
Syenit (Alkalifeldspat, Amphibol, Biotit)
Diorit (Na-Plagioklas, Amphibol, Biotit)
III basisch (Gabbro-Magma)
~ 50 %
Gabbro (Ca-Plagioklas, Pyroxen, Erze)
IV  ultrabasisch (Peridotit-Magma)
bis 40 %
Peridotit (Pyroxen, Olivin, Erz)
V Foidgesteine
sehr gering
Foyait (Foide, Alkalifeldspat, Biotit, Amphibol, Pyroxen)
Essexit (Foide, Plagioklas, Biotit, Amphibol, Pyroxen)
Foidolit
Die Bezeichnung "saures Magma" für besonders SiO2-haltiges Magma rührt von der (alten) Bezeichnung Kieselsäure für SiO2 her.

Während der langsamen Erstarrung lagern sich die einzelnen Mineralmoleküle zu Kristallen zusammen. Von Keimen aus wachsen diese Kristalle dann, bis sie an andere Kristalle stoßen. So bilden sich langsam feste Gesteinsmassen.

In welcher Größe und Anordnung sich die Kristalle bilden hängt vor Allem von der Geschwindgkeit des Abkühlvorganges und vom herschenden Druck ab. Je länger die Abkühlung dauert, desto größer sind die Kristalle im Gestein. Die Abhängigkeit vom Druck erklärt die unterschiedliche Struktur von Tiefen-  und Ergussgesteinen.

Manchmal werden Stücke des Gesteins, in das das Magma eingedrungen ist nicht ganz aufgeschmolzen und bleiben als Fremdeinschlüsse, sog, Xenolithe, im Gestein erhalten.
 
 
 
 

© 1998- by Jan W. Krieger
last updated: 04.08.2019, 18:11:09
Gesteine: Tiefengesteine

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