Steinbruch "Michels" und Wingertsbergwand am Wingertsberg bei Niedermendig
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Der Steinbruch Michels liegt nördlich von Mendig am Wingerstberg,
einem alten Vulkankegel. Er ist nur über eine kleine Straße
zu erreichen, die über die Autobahn führt (siehe graue Straße
auf Zeichnung). Man hällt sich links (westlich) und fährt so
bis an den westlichen Eingang des Bruches. Der Bruch ist allerdings auch
von Südosten aus zu betreten. Nördlich, oberhalb des Steinbruchgeländes
befindet sich die Wingertsbergwand. Dabei handelt es sich um einen einige
zehn Meter hohen Aufschluss der Ascheschichten der Laacher-See-Eruption.
An der Wand wird heute nicht abgebaut, sie steht unter Naturschutz und
ist mit einem Zaun abgesperrt. Vor der Wand wurde ein kleiner Lehrpfad
angelegt, der auf einigen Tafeln die Geschichte der Laacher-See-Eruption
erklärt. Westlich der Wingertsbergwand befindet sich ein weiterer
Teil des Steinbruches.
Die Besichtigung der Wingertsberg-Wand lohnt bei jedem Besuch. Hier
kann man alle Ausbruchphasen an den deutlich sichtbaren Schichten nachvollziehen.
Im Bruch wird im unteren Teil der anstehende Basalt gebrochen, der wohl
zum "Niedermendiger Lavastrom" gehört. In den höheren Schichten
wird der Bims-Tuff abgebaut.
Folgende Minerale können am Wingertsberg (laut Literatur) gefunden
werden.
In den Basaltlaven und Bimsschichten
finden sich folgende Mineralien: |
Andalusit |
Nephelin |
Apatit |
Magnetit |
Biotit |
Pyroxen |
Cristobalit |
Sanidin |
Davyn |
Titanit |
Hämatit |
Tridymit |
Hauyn ! (bis 2 cm) |
Zirkon ! (bis 1,5 cm) |
Hercynit |
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In Karbonat-Einschlüssen finden
sich folgende Mineralien: |
Analcim |
Hämatit |
Aragonit |
Magnetit |
Calcit |
Montmorillonit |
Ettringit |
Plagioklas |
Gehlenit |
Vaterit |
Granat |
Wollastonit |
Besonders interessant ist wohl der Hauyn
von hier. Er kommt in den Bims-Tuff-Horizonten vor. Hauyn-Kristalle liegen
entweder einzeln im Sand, oder sind in Bims eingewachsen (siehe Bilder
unten). Ein weiterer guter Fundpunkt für Hauyn ist der "Krufter Ofen".
einige Hauyn-Kriställchen (bis etwa 3 mm)
Für diese Menge muss man etwa 3 Stunden suchen.
Fundort: Wingertsberg und Krufter Ofen
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Hauyn-Kristall in ein Bims-Stück (2-3 cm Breite) eingewachsen.
Fundort: Krufter Ofen
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Beide Fotos zeigen Stücke, aus meiner eigenen
Sammlung.
letzte Begehung: Sommer 1999
hier einige Bilder:
Ausschnitt aus der Wingertsbergwand mit einem im Tuff eingeschlossenen
Auswürfling.
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Blick in den Steinbruch. Unten sieht man die Basalte. Außerdem
fallen die vulkanischen Schlacken (rötlich-braun) im Gegensatz zur
Bimsdecke (weiß-gelb) auf.
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Ich, vor einer Bimswand neben der Wingertsbergwand.
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Ausschnitt aus einer Tuffwand im Steinbruch (südlicher Teil)
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Eine Tafel des Lehrpfades vor der Wingertsbergwand.
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Blick auf die Wingertsbergwand mit dem Lehrpfad.
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Literatur:
[1]: KOMPASS
Wanderkarte Bonn - Ahrtal, 1:50000. Rum/Innsbruck: KOMPASS-Karten GmbH.
[2]: Erdmann, Claudia
(Hrsg.) / Pfeffer, Karl-Heinz (Hrsg.) (1997): Eifel. Berlin
- Stuttgart: Gebrüder Borntraeger.
[3]: Frechen, Josef
/ Hopmann, Michael / Knetsch, Gregor (o.J.): Die Vulkaneifel. Eine
Übersicht über die vulkanischen Bildungen im Gebiet des Laacher
Sees, der Maare und der Hocheifel, 4. Auflage, Bonn: Stollfuß
Verlag.
[4]: Landesvermessungsamt
Rheinland-Pfalz (Hrsg.) (1998): Vulkan- und Kulturlandschaft rund
um den Laacher See. Topographische Karte 1:25000 mit Wander- und Radwanderwegen.
Koblenz: Landesvermessungsamt Rheinland-Pfalz.
[5]: Meyer, Wilhelm
(1995): Geologischer Führer zum Geo-Pfad 'Vulkanpark Brohltal
/ Laacher See', 2. Auflage, Koblenz: Görres Verlag.
[6]: Meyer, Wilhelm
(1999): Vulkanbauten der Osteifel. Köln: Rheinischer Verein
für Denkmalpflege und Landschaftsschutz.
[7]: Meyer, Wilhelm
/ Verbandsgemeinde Brohltal (Hrsg.) (1995): Geologischer Führer
zum Geo-Pfad "Vulkanpark Brohltal / Laacher See", 2. Auflage, Koblenz:
Görres Verlag.
[8]: Schmincke, Hans-Ulrich
(1988):
Vulkane im Laacher See-Gebiet. Ihre Entstehung und heutige
Bedeutung. Haltern: Doris Bode Verlag GmbH.
[9]: Münchener
Mineralienfreunde e.V. "Hauyn aus der Eifel"
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